Mathias Dilla
Seit 14 Tagen obdachlos
Vor 14 Tagen sind wir endgültig aus dem Haus raus. Unser letzter Kram ist jetzt in 2 Garagen im Brandenburger Land verstaut. Bis auf die Ladung die noch im Sixfoot ist.
Seit dem sind wir mit unserem Storch, ich nenne ihn so weil er so schön klappert, in und um Potsdam unterwegs. Unser erster Anlaufpunkt war, trotz Bedenkens, die Bude der Schwiegereltern. Es war unser erster Wohnwagentrip und wir hatten Null Plan. Wir wollten nicht auf dem Autobahnrastplatz übernachten und weil wir keine Möglichkeit mehr hatten beim Abfahren Wasser zu tanken, geschweige denn dieses Chemieklo zu befüllen, dachten wir uns das wir einfach mal auf gut Glück dahin fahren und gucken was sie sagen. Es war auch schon 21 Uhr und wir waren echt fertig von der langen Fahrt, dem Umzug und der Hausübergabe. Und alles im strömenden Regen.
Das mit Schwiegereltern war eine blöde Idee. Aber das ist ein anderes und langes Thema. Jedenfalls wurden damit auch alle unsere Pläne zerstört.
Also nächsten Vormittag wieder weg da und in mein Heimatnest an´s Wasser. Von da aus suchten wir dann nach Campingplätzen in der Nähe. Der wurde dann schnell gefunden. Blöderweise nur mit Coronatest. Also schnell ein Testzentrum gesucht, Test gemacht und ab nach Ketzin zum Campingplatz. Ein wirklich schöner Platz mit netten Leuten. Da lernten wir dann auch, dass ein Chemieklo uns niemals in den Sixfoot kommt.
Nach einer Woche waren wir bereit für die große Welt. Wir standen mal da, mal hier, mal bei einem Bekannten auf dem Hof, mal am Wasser. Immer sehr schön. Wir suchten und suchen immer noch, nach einer Möglichkeit eines festen Wohnsitzes und wo wir ein paar Monate günstig leben können. Leider wurden irgendwie alle unsere Ideen von den Gesetzen in Deutschland ausgebremst. Gestern guckten wir uns dann 2 Mobilheime auf einem Campingplatz an, die uns auch anboten dort unseren festen Wohnsitz anzumelden. Leider war der Platz aber nicht so ganz unserer. Aber das ginge noch. Er hatte ein eigenen Badestrand, Hunde sind kein Problem und Kinder gab es dort auch. Aber er war auch zu weit weg von meiner Garage, wo ich den Duro bauen wollte. Über eine Stunde fast reine Landstraße durch gefühlt 50 Dörfer von 1000 rechtwinkligen Kurven, Ampeln und 30er Abschnitten, sowie eine größere Stadt mitten durch. Und das jeden Tag. Wir überlegen noch...
Wir werden wohl erst mal mit dem Storch weiter fahren und stehen wo es geht. Jedenfalls bis die Sommerferien zu Ende sind und die Kinder in die Schule müssen. Das ist das günstigste. Keine Miete, ab und zu mal ein Stellplatz wegen dem Chemieklo und Wasser, falls wir keine anderen Lösungen finden, wäre wohl die günstigste Lösung. Danach suchen wir uns eine kleine Wohnung, falls bis dahin keine bessere Lösung kommt. So würden wir jedenfalls genug Kohle für die Reise über haben. So ein Mobilheim ist nämlich auch nicht gerade günstig.
Wir berichten weiter ... jetzt ist erst mal Ost- oder Nordsee dran. Der Duro steht eh in der Werkstatt und ich kann nichts machen.